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August 2024 - German Blog, Du bist wertvoll!



Du bist wertvoll!

 

Ich weiß, wir fühlen uns nicht immer als wertvoll. Das hängt sehr stark davon ab, welche Erziehung wir als Kinder genossen haben. Wenn unsere Erziehung positiv geprägt war, fällt es uns leichter, uns als wertvoll, geliebt und gewollt zu fühlen. Wenn unsere Erziehung negativ geprägt war, fällt es uns manchmal sehr schwer, irgendetwas an uns zu finden, das positiv ist.

 

Wir denken wahrscheinlich nicht oft darüber nach, ob wir uns wertvoll fühlen oder nicht. Doch wir können es in unserem Handeln sehen. Wenn wir nicht viel über uns selbst nachdenken, dann neigen wir dazu, uns selbst zu missbrauchen oder jemanden in unser Leben zu ziehen, der das für uns macht. Wenn wir uns selbst als wertvoll empfinden, dann achten wir auf uns, kümmern uns um uns selbst, sorgen für Sicherheit und Wohlgefühl. Wenn wir ein positives Selbstwertgefühl haben, achten wir eher darauf, uns gut zu ernähren, Sport zu treiben und uns mit liebevollen Menschen zu umgeben. Es sieht dann so aus, als wären unsere Tage sonniger und selbst an regnerischen Tagen kochen wir uns vielleicht etwas Wohltuendes und Leckeres und entspannen uns dann beim Lesen eines guten Buches.

 

Wenn Letzteres nicht nach dir klingt, wenn du Schwierigkeiten hast, gehört oder bemerkt zu werden (aber nicht bemerkt werden willst), wenn du dich oft deprimiert fühlst und das Gefühl hast, wertlos, nicht gut genug, nicht intelligent genug, nicht klug genug zu sein und es nie richtig zu machen – dann lies weiter.

 

Auch wenn wir negativ erzogen wurden, können wir unsere Überzeugungen über uns selbst ändern. Vor ein paar Jahren wurde mir klar, dass meine Eltern durch den Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. Sie haben mich sehr negativ erzogen, aber das lag daran, dass ihr Glaube, ihre eigenen Überzeugungen während des Krieges zerstört wurden. Sie verloren alle Hoffnung und gewannen sie Zeit ihres Lebens nicht mehr zurück. Sie waren sich nicht bewusst darüber, wie sie ihren Kindern schadeten. Sie drückten lediglich ihre eigene Frustration und ihre Überzeugungen aus.

 

Okay, das ist natürlich keine Entschuldigung dafür, die eigenen Kinder zu missbrauchen, aber ich möchte damit aufzeigen, dass sie die Welt und ihre Kinder durch verzerrte Augen sahen, weil sie so in ihren Überzeugungen gefangen waren. Ich weiß, dass wir als Kinder darauf programmiert sind, unseren Eltern zu glauben. Und genau das ist das Schwierige daran! Was, wenn das, was sie sahen, nicht wahr war? Was, wenn das, was sie uns gegenüber zum Ausdruck brachten, nicht die Wahrheit war? Das heißt, wir sind mit Lügen großgeworden. Wir wuchsen heran und wurden von Überzeugungen geprägt, die nicht unsere sind, sondern die unserer Eltern waren. Wenn es sich also um Lügen handelte, können wir doch unsere Überzeugungen selbst ändern.

 

Als Erstes sollten wir ändern, dass wir glauben, von Gott, von der Quelle oder von irgendetwas Gutem getrennt zu sein. Wir sind Geistwesen in menschlicher Gestalt. Wir haben ein Seelenselbst, das uns weder verurteilt noch bestraft, sondern uns hilft und für uns da ist. Wir können mit unserem Seelenselbst sprechen. Wir können uns bei ihm ausweinen und uns ausjammern. Wir können aber auch einfach nur friedvoll mit unserem Seelenselbst sein. Wenn unser spiritueller Teil uns nicht verurteilt, warum tun wir es dann?

 

Wir können beginnen, unsere Überzeugungen und Einstellungen zu ändern. Wenn wir die Verantwortung für unser eigenes Handeln und für alles, was uns passiert ist, übernehmen, dann liegt die Macht, diese Dinge selbst zu verändern, in unseren eigenen Händen. Hier ein Beispiel: Jedes Mal, wenn jemand etwas Positives zu mir gesagt hatte wie beispielsweise »Ist das nicht ein schöner Tag?«, dachte ich automatisch an etwas Negatives wie »Ja, aber es wird später noch regnen.« Ich bemerkte das früher nicht. Erst als ich anfing, die Verantwortung für mich selbst und für meine Handlungen zu übernehmen, fiel es mir auf. Also fing ich an, es zu ändern: »Ist das nicht ein schöner Tag?« – »Ja, ich genieße wirklich die Sonne. Diese Wärme ist wundervoll.« Mir fiel auch auf, dass, wenn mir jemand ein Kompliment machte, ich es gar nicht nehmen konnte. Es war, als ob es einfach über meinen Kopf hinwegzog und im nächsten Moment hatte ich das Kompliment auch schon wieder vergessen. Als mir das alles auffiel, wollte ich es ändern. Ich hatte die negativen Dinge, die meine Eltern über mich sagten, einfach so geglaubt, also beschloss ich, mehr positive Dinge über mich selbst zu glauben. Wenn mir jemand ein Kompliment machte, atmete ich es regelrecht ein, genoss es in meinen Gedanken und ließ es dann in mein Herz sinken.

 

Ab da veränderten sich die Dinge für mich und schon bald war ich von lieben Menschen umgeben, die meinen Beitrag und mich wirklich zu schätzen wussten. Ich stellte fest, dass es mehr sonnige als trübe Tage gab, und wenn auch nicht vor meinem Fenster, dann auf jeden Fall in mir.

 

Ich realisierte, dass ich viel mehr an mich glaubte als zuvor. Mein Jammern gegenüber meinem Seelenselbst wurde weniger, dafür aber teilte ich regelmäßiger meine Freude mit ihm. Im Laufe der Zeit erkannte ich, dass ich wertvoll bin, dass ich ein kostbares, wunderschönes Wesen der Liebe bin. Das ist weit davon entfernt von dem, was mir als Kind gesagt wurde, aber logischerweise kann ich nichts anderes als kostbar und wertvoll sein, wenn ich ein Geistwesen bin, das vom Schöpfer in Liebe gehalten wird und aus derselben Essenz besteht wieder der Schöpfer selbst – der Liebe.

 

Wenn ich wertvoll bin, dann bist du es auch. Du musst es dir nicht verdienen, wertvoll zu sein. Du bist es, das ist ein Fakt, das steht außer Frage und benötigt keiner weiteren Diskussion. Atme es ein und genieße das Gefühl, wertvoll und geliebt zu sein.

 

In Liebe und von Herzen – Patricia

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